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Derzeit feiern wir in unseren Gemeinden Gottesdienste unter der 2 G Regel. Wir möchten damit unsere Kirchen zum sicheren Ort machen. Wir bitten Sie zudem, Plätze mit Abstand zu wählen und eine Mund-Nasenbedeckung zu tragen. Auf Gesang müssen wir leider verzichten. Es wird verschiedentlich Musik zum Zuhören geben.

Liebe Gemeinde,

ist das Maria? Ich finde, sie könnte es sein. Das schließe ich aus ihrem blauen Gewand und dem bangen Blick mit dem Hoffnungsschimmer. Als hörte sie die Stimme des Engels, der in ihre Misere hinein eine wunderbare Ankündigung macht: „Du wirst das Kind des Höchsten zur Welt bringen, er wird ein großer Retter und Erbarmer sein.“ Darf sie dem trauen, was sie gerade hört? Sollte es wahr sein, dass Gott kleine Leute erhöht und zu Ehren bringt? Sie sieht plötzlich einen Ausweg aus verzwickter Lage, ein Licht in dunkler Nacht.

Ich habe diese gemalte Frau in mein Herz geschlossen; sie ist für mich die „Maria 2021“. Dieser angstvolle Blick mit dem zarten Hoffen, darin erkenne ich mich selbst wieder: Es sollte ein besseres Weihnachten werden als letztes Jahr, freier, froher und ungezwungener. Aber daraus wird wohl nichts. Die Ansteckungswellen mit Corona laufen gerade direkt vor unseren Nasen entlang. Wird der Impfschutz halten? Haben wir noch etwas vom Fest? Ängstlich und erwartungsvoll schaue ich auf die Festtage in drei Wochen… und halte mich an „Maria“.

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Automatisch generierte BeschreibungMargret Knoop-Schellbach (1913-2004) hat das Bild gemalt, in dem die „Frau in Blau“ als Zuhörerin bei Jesus steht.

Ich habe sie entdeckt in der Dorfkapelle Lobenhausen, der sogenannten „Kapelle der Seligpreisungen“ an der Fulda. In dieser Szene spricht Jesus gerade wundervolle Worte wie: Selig sind, die da Leid tragen, denn sie werden getröstet werden.“ (Matthäus 5,4) – und unsere „Frau in Blau“ horcht auf. Sie schöpft neue Hoffnung, wie Maria es tat, als der Engel zu ihr trat. Beide erleben: Meine Lage ist viel besser, als ich dachte, denn Gott ist mir nahe und spricht mich an. Er sagt: „Fürchte dich nicht! – Selig bist du!“

Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Fest,

Ihre Pastorin Gunda Hansen

Weihnachtsfreude für das ganze Jahr

Als ich letztes Jahr die Krippe und die fünf Weihnachtsengel wieder einpacken wollte, behielt ich den letzten in der Hand. „Du bleibst“, sagte ich. „Ich brauche ein bisschen Weihnachtsfreude für das ganze Jahr.“

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Automatisch generierte Beschreibung„Da hast du aber Glück gehabt“, sagte er. Stimmt! Jetzt erst fiel mir auf: ein Engel, der redet? Da hatte ich wirklich Glück gehabt. „Wieso kannst du eigentlich reden? „Nur wenn jemand nach Weihnachten einen Engel zurückbehält, nicht aus Versehen, sondern wegen der Weihnachtsfreude – wie bei dir -, dann können wir reden. Ich heiße übrigens Heinrich.“

Seitdem steht Heinrich in meinem Wohnzimmer im Regal. In den Händen trägt er seltsamerweise einen Müllkorb. Heinrich steht gewöhnlich still an seinem Platz, aber wenn ich mich über irgendetwas ärgere, hält er mir seinen Müllkorb hin und sagt: „Wirf rein!“ Ich werfe meinen Ärger hinein – weg ist er! Manchmal ist es ein kleiner Ärger: wenn ich meinen Haustürschlüssel nicht finde. Es kann aber auch ein größerer Ärger sein oder ein Schmerz, mit dem ich nicht fertig werde. „Wohin bringst du das alles?“ fragte ich ihn. „In die Krippe“, sagte er leise. „Ist denn da so viel Platz?“ Heinrich lachte. „Ich lege deinen Kummer in das Herz des Kindes. Verstehst du das?“ Ich dachte lange nach. „Das ist schwer zu verstehen. Und trotzdem freue ich mich!“ Heinrich sagte: „Genau! Ich kann dir sagen: das ist die Weihnachtsfreude.“

nach Dietrich Mendt                                     

Vom Himmel hoch, da komm ich her,

ich bring euch gute neue Mär;

der guten Mär bring ich so viel,

davon ich sing´n und sagen will.

Euch ist ein Kindlein heut gebor`n    

            Von einer Jungfrau auserkorn;

Das Kindelein so zart und fein,

das soll eu´r Freud und Wonne sein.