Eier-Rezepte von früher und heute
Wie das Leben manchmal so spielt: Der "Junge Stammtisch" schwelgte in Erinnerungen und kam auf das Thema "Eier". Schnell waren die Erinnerungen an Lippoldshäuser Eierkaffee oder die Soleier auf der Theken in der Wirtschaft wach. Allerdings kannte keiner mehr die Rezepte. Dem kollektiven Vergessen soll diese Seite Einhalt gebieten - jetzt besorgen wir uns die Rezepte und veröffentlichen sie hier. Dazu nehmen wir alle Rezepte auf, die irgendetwas mit Eiern zu tun haben (Eierlikör, Eigelb im Rotwein, Zuckereier usw.).
Gerne würden wir Rezepte von Euch erhalten, die wir dann hier veröffentlichen.
Einfach zumailen: Eierkalle@Eierseite.com
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Lippoldshäuser Eierkaffee
(Rezept von Dora Hepe/Lippoldshausen)
In Lippoldshausen wurde der "Lippoldshäuser Eierkaffee" bis in die 70-er Jahre bei besonderen Anlässen gekocht. Als Spezialität gab es in unseren Landgasthäusern oder dem Dorfgemeinschaftshaus den Kaffee zu Hochzeiten oder bei Konfirmationen. Besonders gut schmeckt er in großen, weiten Porzellantassen (z.B. Sammeltassen). Diese Tradition ist leider heute nicht mehr üblich - wir haben aber vor, den sehr bekömmlichen Lippoldshäuser Eierkaffee "wiederzubeleben".
Traditionell wurden viele Hochzeiten im Dorfgemeinschaftshaus gefeiert. Unter Leitung der Kochfrau "Tante Marta" und einigen Helferinnen aus dem Ort wurde das gesamte Essen und eben auch der Lippoldshäuser Eierkaffee zubereitet. Eine der Helferinnen war "Dörchen", die uns das Rezept verriet. Da große Mengen Kaffee benötigt wurden, bezieht sich das Rezept auf die Zubereitung von 10 Litern Kaffee (natürlich kann auch auf kleinere Mengen berechnet werden):
In einem großen Topf wurden 10 Liter Wasser (zu dieser Zeit tranken die Lippoldshäuser noch das Quellwasser aus der Anger- und der Schornbornquelle). Das Schornbornquellwasser gibt es noch heute und wird zur Zubereitung empfohlen. In einen Liter kaltes Wasser wurden 10 frische Lippoldshäuser Landeier eingerührt. Hierzu kamen 100 Teelöffel "guter Bohnenkaffee" (kein koffeinfreier) wie "Dörchen" berichtete. Der Kaffee wurde noch von Hand gemahlen. Mit einer Prise Salz wurde das Gemisch abgerundet. Das Kaffeegemisch wurde nun aufgekocht (nicht sieden lassen - nur bis kurz vor den Siedepunkt erhitzen) und dann in die 10 Liter aufgekochtes Wasser (nicht mehr kochend) geschüttet. Danach 20 Minuten ziehen lassen. Mit der Schöpfkelle abschöpfen und durch einen Filter (Porzellan) in vorgewärmte Kannen gießen.
Eine österliche Sauce zu gekochtem Rindfleisch aus Österreich.
Hartgekochte Eier mit verschiedenen Geschmacksrichtungen.
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Soleier sind in eine Salzlake eingelegte hartgekochte Eier, die dadurch den Salzgeschmack der Sole annehmen und länger haltbar sind als normale gekochte Eier. Sie standen früher häufig in Kneipen auf dem Tresen und wurden gerne zum Bier genossen. Zu Ostern werden sie in verschiedenen Regionen Deutschlands traditionell gerne gegessen. Sich mit einer großen Familie am Tisch um die Gewürze zu "streiten", macht viel Spaß ("Wer hat das Maggi!? Wo ist der Senf!?"). Das mühsam und individuell bereitete Solei einmal im Jahr ist eine echte Delikatesse! |
Der Eierkaffee ist ein traditionelles Heißgetränk aus der Großeltern-Zeit. Er galt als "Fitmacher" und war besonders entlang der Nordseeküste beliebt, wo er wohl auch erfunden wurde. Im Zuge des Fremdenverkehrs und der Nostalgiewelle wird Eierkaffee dort heutzutage – in regional leicht unterschiedlichen Versionen – wieder vielfach angeboten. Am bekanntesten war und ist der Dithmarscher Eierkaffee, bei dem der Kaffee zusammen mit einem rohen Ei aufgebrüht wird. Hier ein überliefertes nordfriesisches Rezept, bei dem Ei-Zucker-Schaum mit frisch gebrühtem Kaffee aufgegossen wird.